Depression - weit verbreitet, aber häufig unerkannt
Bei einem Depressionstest handelt es sich meist um Fragebögen, die auf einer Skala eine Wertung bzw. einen Schweregrad erfassen. Dabei werden sogenannte Items zusammengestellt und dem Probanden präsentiert. Diese Tests werden zuvor auf ihre Zuverlässigkeit im Rahmen von Studien evaluiert. Neben der Selbstbeurteilung durch den Patienten kann auch eine Fremdbewertung durch den Arzt oder Angehörige erfolgen. Ein Depressionstest allein ersetzt allerdings nicht das vertrauensvolle Gespräch im Kontext der Arzt-Patienten-Beziehung.
Im Folgenden wird zunächst die Wichtigkeit der Depressionsdiagnostik anhand der unmittelbaren Folgen bzw. Folgeerkrankungen einer Depression dargestellt. Neben der Psyche, die direkt betroffen ist, können sekundäre Beschwerden oder Krankheitsbilder das körperliche Wohlbefinden des Patienten beeinträchtigen:
- Hormone und Stoffwechsel – Fettleibigkeit und Diabetes mellitus Typ II (Zuckerkrankheit) können die Folge einer Depression sein
- Psyche – Selbsttötungsabsichten, soziale Isolation und der Übergang in andere psychiatrische Krankheitsbilder wie beispielsweise in eine Manie sind mögliche Folgen
- Herz und Kreislauf – Bluthochdruck, eine Koronare Herzkrankheit oder ein Herzinfarkt können Folgen einer Depression sein.
Eine Depression erhöht nicht nur das Risiko für einen Myokardinfarkt (Herzinfarkt), sondern auch das Risiko der kardialen Mortalität ("herzbedingte Sterblickeit") von Patienten, die bereits einen Myokardinfarkt hatten. Der Depressionstest wird durchgeführt bei:
- Verdacht auf ein depressives Syndrom
- Erkrankungen und Beschwerden, die in Zusammenhang mit einer Depression stehen können:
- Übergewicht
- Cephalgie (Kopfschmerzen)
- Diabetes mellitus Typ II (Zuckerkrankheit)
- Erektile Dysfunktion (ED; Erektionsstörungen)
- Schlafstörungen
- Koronare Herzkrankheit (KHK) – Erkrankung der Herzkranzgefäße
- Metabolisches Syndrom
- Libidostörung (Frau)
- Libidostörung (Mann)
- Rückenschmerzen
Die Erfassung von depressiven Störungen ist essentiell, um Patienten, die an dieser Krankheit leiden, zu erkennen. Damit diese Menschen eine adäquate Therapie erhalten, werden evaluierte Tests und Fragebögen in den klinischen Alltag integriert und angewendet.